Belmonte 8.12.65


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Voll der Gnade – Lebendige Steine einer erneuerten Kirche

Roma-Belmonte: Feier der Namensgebung der Casa „del’alleanza“
ROM, Michael Gerber. 8.12.05 nachmittags: Langsam füllt sich der Platz vor dem Matri-Ecclesiae-Heiligtum. Junge Spanier schleppen noch Stühle und Bänke, der Jugendchor der Pfarrei S. Gemma trifft letzte Absprachen und – die zahlreichen Pilger sind damit beschäftigt, ihre Namen auf je einen der weißen Steine zu schreiben. Als „lebendige Steine“ wollen sie sich einbringen in die Kirche der Zukunft, so wie das Konzil und unser Gründer sie in prophetischer Vision entworfen haben. Und viele solcher Steine kommen an diesem Nachmittag zusammen.
Gut 230 Pilger aus Deutschland, aus der römischen Schönstattfamilie und aus der Pfarrei S. Gemma sind zur Feier nach Belmonte gekommen. Hinzu kommen die Steine derer, die sich geistig in die Feier eingeschlossen haben - 169 Emails waren angekommen. Es sind beeindruckende Zeugnisse, wie Menschen an ihrem Ort aus der Vision unseres Gründers heraus an der Kirche bauen. Für jede dieser Emails wird zunächst ein Stein vor dem Bild unseres Vaters abgelegt. Während der Feier werden diese Steine dann zusammen mit einem Ausdruck aller Emails in das Fundament gegeben.


Wir bauen da weiter, wo er gebaut hat

Zu Beginn der Feier begrüßt Prof. Sanna den Ortsbischof Mons. Gino Reali, sowie den Ortspfarrer P. Federico und Mons. Dr. Peter Wolf zusammen mit vielen Pilgern. Sprecher erinnern an die Bedeutung dieser Stunde, an die Ereignisse genau 40 Jahre zuvor und unsere heutige Verpflichtung, uns der Kirche zur Verfügung zu stellen. In großer Prozession geht es zum Fundament vor dem Rohbau der Casa del`alleanza. Über jenem Fundament, welches die Mitte eines zukünftigen Platzes bildet, wird später ein Brunnen mit der Statue unseres Vaters stehen: „Wir bauen da weiter, wo er gebaut hat und noch heute mit uns baut.“ Das Fundament füllt sich mit vielen großen und kleinen Steinen. Doch bleibt noch genügend Platz, dass weitere Pilgergruppen aus der ganzen Welt ihre Steine dort einbringen können.


Unser Tun und die Gnade von oben
Auf eigenartige Weise hat dieses Fundament begonnen, uns erneut auf den Zusammenhang zwischen der Gottesmutter und der Erneuerung der Kirche aufmerksam zu machen. Denn am nächsten Morgen hatte das Fundament eine – kurzfristig andauernde – Verwandlung erfahren, die ebenfalls einen gewissen Symbolgehalt birgt: Bedingt durch die starken Regenfälle der Nacht und noch fehlende Abwassersysteme füllte sich der Fundamentschacht so mit Wasser, dass kein einziger Stein mehr zu sehen war. Wenn wir das Wasser von oben als Symbol der göttlichen Gnade deuten, dann könnte dieser Vorgang uns sagen: Die Arbeit an der „erneuerten Kirche“ beginnt nicht mit unserem Tun. Sie beginnt da, wo wir uns – wie Maria – ganz der göttlichen Gnade aussetzen, diese gleichsam in uns aufsaugen. So werden wir zu Steinen, aus denen Gott ungeahnt Großes bauen kann.

„Ich bin ja von Schönstatt ganz umgeben“
Am Mittwochmorgen, 7. Dezember, war die Pilgergruppe aus Deutschland zur Audienz auf dem Petersplatz. Mons. Ignazio Sanna hatte Karten auf dem Sagrato vor der Fassade des Petersdomes in unmittelbarer Nähe des Papstes besorgt. Unter den Pilgern war große Freude über den ausgezeichneten Platz und über die Begrüßung durch den Heiligen Vater. Im Anschluss hatten mehrere die Möglichkeit, dem Papst die Hand zu geben. Dr. Peter Wolf konnte ihm sein Marienbuch schenken und Grüße übermitteln. Mit offensichtlicher Freude und Dankbarkeit antwortete er: "Ich bin ja von Schönstatt ganz umgeben." Am Morgen des 8. Dezember nahm die Pilgergruppe an der Papstmesse im Petersdom teil. Papst Benedikt ging in seiner Predigt ganz stark auf den Abschluss des Konzils vor 40 Jahren ein und sprach ausführlich über den Titel "Mater Ecclesiae“.

Loppiano
„Am Freitag kam dann schon wieder unsere Rückreise. Bei strömendem Regen bepackten wir unsere Busse und machten uns auf den Weg über Loppiano, dem Internationalen Zentrum der Fokolarbewegung, und Florenz nach Deutschland. Mit etlicher Verspätung kamen wir in Loppiano an. Ein junger Schweizer namens Rafael hielt die Führung, die viele sehr ansprach. Wir staunten über die "Stadt auf dem Berge", die aus vielen einzelnen Gebäuden besteht und um eine alte und neue Kirche sich rankt. Es gibt dort Häuser für eine Reihe von Familien, die ständig dort wohnen und "Schulen" für verschiedene Gruppen, die meist zehn Monate dort zusammenleben und sich einüben wollen in die Spirituatlität der Fokoklarbewegung. So gibt es dort eine "Priesterschule", eine Schule für "Ordenleute", für "Männerfokolare" und "Frauenfokolare" und für Jugendliche. Auch verschiedene Werkstätten und Häuser für die Gen Verde- und Gen Rosso-Band sind dazwischen. Besonders beeindruckt hat viele Pilger die neue Kirche, die Maria als der "Theotokos" (Gottesgebärerin) geweiht ist. Die Kirche ist von eigenen Künstlern und ganz aus der Spiritualität der Bewegung gestaltet. Das Dach aus grünlichem Kupfer ist wie eine großer Marienmantel über das Kirchenschiff gelegt. Der Tabernakel ist als eine übergroße Hostie gestaltet, die hinter dem Altar, zwischen Kirchenschiff und Turm steht. Es ist das Motiv "Christus in der Mitte", das in der Spiritualität der Fokolarbewegung so stark ist, was hier ganz anschaulich wird. Der Tabernakel ist gleichzeitig hineingebaut in eine blau Glaswand, die Maria sichtbar machen will, in deren Mitte Christus lebt und wie eine Sonne aufscheint. Unser Schweizer Führer Rafael berichtete, dass sie 40 Jahre schon diese Kirche bauen wollten und sie erst jetzt vor einem Jahr verwirklichen konnten. Aber das sei eine sehr gute Erfahrung gewesen, weil alles zunächst unter ihnen "leben musste", bis es im Bau umgesetzt werden konnte. Viele von uns sahen darin eine starke Parallele zu unseren Erfahrungen mit Belmonte.“

Fotoalbum:

Kommt demnächst auf www.schoenstatt.de



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